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Spontan ab in den Hammrich

Gestern war das. Ich hatte kein vernünftiges Frühstück gehabt und hatte einen Bärenhunger! Wir fuhren mit dem Auto spontan von Leer und Loga aus in den Hammrich. Das kennen nur Leeraner: "Loga" und den "Hammrich". Loga ist der östlich gelegene Stadtteil von Leer. - Wir fuhren also von der dieses Jahr wieder ab 1. Mai in der Saison im Wasser liegenden "Pünte" nach Nortmoor - über das Land. "Pünte" kennen auch nur Leeraner. Das ist die ganz alte Fähre über die Jümme.

Das ist eine Geschichte für sich, die "Pünte": Das ist die Fähre, die immer noch von Hand - also von zwei Männern - gezogen wird. Die "ziehen" die kleine Fähre wirklich übers Wasser zum anderen Ufer der Jümme. Es passt auch ungefähr nur ein Auto drauf. Und die Fußgänger und Radfahrer, die so "anfallen".

Dort - im Hammrich - sah man nur so ganz kleine Hinweisschilder für die Radfahrer, wo es nach Nortmoor geht und wo nach Filsum. Es gab auf diesen schmalen Landstraßen jedenfalls keine Autofahrer-Schilder - keine großen Wegweiserschilder - wo es nach Nortmoor oder nach Filsum geht (wenn es denn solche Worte wie "Autofahrerschild" oder "großes Wegweiserschild" überhaupt gibt). Wir wollten ja nach Nortmoor zu einem Bäcker. Wenigstens jeder ein Brötchen essen, so unser Plan.

Also fuhren wir die etwas enge und doch recht schmale Landstraße entlang. Und was es fast nur hier gibt: Es gab auf dieser Strecke eine immer geschlossene Schranke. So etwas gibt es ja wohl nur noch ganz selten. Also dachten wir, dass man ja vielleicht hupen oder klingeln kann vor der Schranke.

Und ich war ja nicht dumm und betätigte einen Knopf für diese "Anrufschranke". Und nach einer Weile kam ein lautes Geräusch aus einem Lautsprecher: "Bitte warten Sie einen Zug ab!" - Also warteten wir, so ungefähr sieben Minuten.

Noch einige Minuten vor den eben gerade erwähnten vollendeten sieben kam - uns gegenüber - ein dicker Traktor mit einem noch dickeren Anhänger. Er musste uns gegenüber auf der anderen Seite der Schranke halten. Und auch er (nicht der Traktor, sondern der Traktorfahrer!) drückte auf solch einen Knopf, den es an der "Anrufschranke" gibt.

Da es auf der engen Landstraße recht schmal war, wies uns der Traktorfahrer durch Handzeichen an, dass wir ein Stückchen zurückfahren sollten, weil er in einen unbefestigten Weg auf unserer Seite der Schranke einbiegen wollte. Also setzten wir nun ein Stück zurück.

So. Dann waren die sieben Minuten um. Der Zug kam. Die Schranke ging irgendwann dann auf. Der Traktorfahrer war klug genug, um schnell hindurchzufahren. Direkt dahinter tauchten dann auch noch einige Fußgänger auf, die noch nicht einmal vollständig durch die Schranke kamen, weil diese schon wieder zuging! O, o!

Zum Glück kamen die Fußgänger aber trotzdem weiter, weil für Fußgänger gar keine Schranke da war. (Die Fußgänger konnten neben der Schranke bequem durchgehen.) Nur wir kamen mit unserem Auto nicht durch, weil sie schon wieder zu war, die Anrufschranke! Wir betätigten natürlich noch einmal den genannten Knopf.

Bald darauf wieder ein lautes Geräusch: "Bitte warten Sie einen Zug ab!" - Also warteten wir nochmal, so ungefähr die nächsten sieben Minuten. Was war das für ein langweiliger Verein! Wir waren uns einig und murmelten irgendetwas von "Entschleunigung". Und mein Magen knurrte, weil ich kein Frühstück hatte, an diesem Morgen!

Danach fassten wir einen Plan: Wir wollten ganz schnell durchsausen, wenn die Schranke aufgehen würde. Dann kam der nächste Zug, die Schranke ging auf, und ich war gerade aus dem Auto ausgestiegen. Und wir beeilten uns, hindurchzufahren bzw. zu gehen. Schnell, schnell!

Zu allem Überfluss fanden wir in Nortmoor und in Filsum gar keinen Bäcker! Überhaupt keinen! Also mussten wir in Nortmoor einen Kiosk aufsuchen - wahrscheinlich mal wieder den einzigen Kiosk weit und breit!

Es gibt Brötchen. Endlich Frühstück!

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan S. (Montag, 12 Juni 2017 17:46)

    Lustig, nicht wahr?